Thursday, June 10, 2010

Wie alles begann...

Da wir vor der Hochzeit leider nicht zurueck nach Deutschland konnten und die meisten von Euch nicht die Gelegenheit hatten Anthon kennenzulernen, wollten wir unsere Kennenlerngeschichte kurz zusammenfassen.


Die Geschichte begann im Oktober 2009.
Zwei Tage bevor ich von meiner Mission am Tempelplatz in Salt Lake City (Utah), Heim gekommen bin, hatte ich ein kurzes Gespraech mit meinem Missionspraesidenten Michael Holmes, waehrend wir zum Tempelplatz zurueckliefen. Wir sahen ein Paerchen und er meinte zu mir : " Das wird wohl Deine naechste Mission sein." Worauf ich meinte, dass es komisch sei daran zu denken. Da ist man 1,5 Jahre auf Missionsarbeit konzentriert und dann soll man wieder anfangen Maenner kennenzulernen und irgendwann heiraten.
Darauf prophezeite er: " Schwester Guenter, ich versprech Dir, in einem Jahr wirst du mit einem blonden Mann mit blauen Augen verheiratet sein."
Ich lachte und antwortete ihm: "Haha... Aber normalerweise stehe ich mehr auf Maenner mit dunklen Haaren und braunen Augen."
Er wiederholte aber, was er gesagt hatte.

So kam ich nach Hause und zwei Tage spaeter habe ich eine e-Mail bekommen- von dem Neffen eines guten Freundes meiner Eltern. John Winterholler heisst der gute Freund meiner Eltern und er diente vor mehr als 30 Jahren als Missionar in der Duesseldorf(?)Mission, unter anderem in der Gemeinde Hamm und Gemeinde Duisburg und kannte dadurch meine Eltern.
Er schrieb meiner Mutter, dass der Typ (Anthon), der mir geschrieben hatte, sein Neffe war und er vor (damals) 1 Jahr von seiner Mission in der Hamburg Deutschland Mission Heim gekommen war.
Er fuegte mich zu seiner Freundesliste bei Facebook und da Mama so neugierig war, draengte sie mich, mit ihr zusammen, sein Profil anzuschauen.
Sie bemerkte schnell, dass er blond war und blaue Augen hatte... ich versuchte diese Bemerkung aber zu ignorieren.
Wir sahen uns seine Bilder an..und ich hatte schnell ein Vorurteil, dass er zu verrueckt fuer mich waere.
Wer sich seine Bilder anschaut, kann verstehen, was ich meine...









Die verrueckten Bilder und vor allem seine neon-pinke, gelbe, orangene Badehose schreckten mich ab.
Ich hatte gar kein Interesse ihn naeher kennenzulernen, da ich erst zurueckgekommen war und eh niemanden fuer mind. 1 Jahr daten wollte und ich hielt es fuer Zeitverschwendung mit jemandem zu schreiben, der so weit weg in Utah wohnt.... und wollte ihm zurueckschreiben, wenn ich mal zuviel Zeit haette.

Aber Mama fragte mich jeden Tag, ob ich schon zurueck geschrieben haette. Sie ueberredete mich, ihm einfach zurueck zu schreiben.. und so tat ich es auch... allerdings erst nach 2 Wochen, als ich wirklich zuviel Zeit hatte und mir langweilig war. :)

Schnell fanden wir heraus, dass wir doch so einige Gemeinsamkeiten hatten und nach ein, zwei Wochen rief er mich taeglich an. Wir hatten gute Konversationen und hatteen viel am Telefon gelacht. Nach einer Weile schlug er mir zu skypen vor. Fuer die, die Skype nicht kennen: Ueber Skype kann man kostenlos (mit Internetverbindung) ueber Kamera und Mikrofon miteinander telefonieren.

Nach ein paar Wochen erzaehlte er mir, dass er zu Weihnachten in Europa sein werde, da er seine Familie besuchen wollte.
Seine Eltern wohnen in Italien, seine Schwester mit ihrer Familie in der Schweiz und sein Bruder mit seiner Familie bei Stuttgart.

Und so kam er am 25. Dezember, um mich zu besuchen und besser kennenzulernen.





Obwohl Maenner mich normalerweise nicht so schnell ueberzeugen koennen, hatte ich ihn gleich lieb gewonnen.
Seine offene, auf Menschen zugehende Art, sein Humor, seine Intelligenz und sein Wissen hatten mich sofort ueberzeugt.

Schon am ersten Abend, als wir alle gemeinsam Karaoke im Wohnzimmer spielten, fuehlte es sich an, als sei er schon laengst Teil der Familie gewesen und wir wuerden ihn schon alle lange gekannt haben. Auch Mama, die einen guten Riecher hat, ob jemand zu uns passt oder nicht, gab ihr gruenes Zeichen.



















Er verzauberte uns mit seinen Ballontier-Kuensten und gewann gleich am ersten Abend unser aller Herz- meins besonders. ;-)

Am naechsten Tag fuhren wir beide nach Stuttgart, zu seinem Bruder, wo sich Anthons ganze Familie versammelt hatte.
Das war eine super Gelegenheit gleich mal die ganze Familie kennenzulernen.

Seine Eltern und Geschwister hatten mich ganz lieb empfangen und waren super freundlich zu mir. Seine Mutter hatte zu diesem Anlass "German Chocolate Cake" als Nachtisch gebacken.

Was ein "German Chocolate Cake" ist?
Keine Ahnung. Zumindest nichts Deutsches. Der Kuchen klingt wohl leckerer, wenn "German" dabei steht.



Nach drei Tagen musste er wieder zurueck zu seiner Familie (und ich musste arbeiten), aber wir wollten unbedingt noch mehr Zeit miteinander verbringen, um uns noch besser kennenzulernen.
Also kam er nach paar Tagen noch einmal fuer ein paar Tage laenger zurueck.

Bevor er wieder zurueck nach Utah flog wussten wir beide, dass wir uns ziemlich gerne moegen.
Obwohl ich mich noch nie schnell verliebt hab, hatte Amor anscheinend dieses Mal mit besonders vielen Liebespfeilchen herumgeschossen- und zum Glueck die richtigen Menschen getroffen.

Als er wieder in Utah war, tueffelten wir an einem Plan, wie wir uns wiedersehen und noch besser kennenlernen konnten.
Da er mitten im Studium war/ist und ich damals gearbeitet hatte, schien es die beste Loesung zu sein, dass ich zu ihm nach Utah fliege und dort 3 Monate bleibe (bis das Touristenvisum ablaeuft).
Das klingt natuerlich einfacher als es wirklich ist. Ich liebte meine Arbeit in der Altenpflege und kuendigte schweren Herzens. Ich flug erst am 12. Februar zu ihm, da ich in der Wochen davor noch 3 grosse Auftritte hatte mit meiner alten Schulband.
Die zwei monatige Trennung war, obwohl wir uns nur fuer kurze Zeit gesehen hatten, FURCHTBAR!



Natuerlich war alles ein wenig wie ein Flug ins Unbekannte. Keiner von uns beiden wusste, wie es ausgehen wuerde... aber "wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Und so flug ich.


Wir hatten eine wunderbare Zeit zusammen, haben keine Probleme miteinander gehabt, nie gestritten, und wir beide fuehlten uns einfach super wohl in der Gegenwart des anderen.

Es wurde immer ernster und wir fingen an ueber eine gemeinsame Zukunft zu reden.
Da ich von Freunden wusste, dass eine Heirat mit einem Amerikaner nicht leicht sein wuerde wegen des ganzen Papierkrams, gingen wir zum Immigrationsservice und liessen uns beraten.

Wir planten im August in Deutschland zu heiraten, aber beide Immigrationsexperten erklaerten uns, dass es viel einfacher sei hier in den USA zu heiraten, bevor mein Touristenvisum ablaeuft.
Denn haetten wir in Deutschland geheiratet, haette ich nicht sofort in die USA mitfliegen duerfen, sondern haette warten muessen, bis die Papiere fertig sind und das dauert in der Regel 3-6 Monate.
So eine lange Trennung wollten wir als frisch verheiratetes Ehepaar nicht haben und da wir beide sicher waren, dass wir heiraten wollten, nahmen wir den Rat an und entschlossen uns im Mai in Utah zu heiraten.

Natuerlich hatten wir ein wenig Angst es unseren Eltern zu sagen, aber wir wussten, dass wir alt genug sind, um Entscheidungen fuer unser Leben treffen zu koennen und wir wussten, dass unsere Eltern fuer unsere Situation Verstaendnis haben werden.

Aber vorher musste Anthon noch meinen Vater um Erlaubnis bitten mich heiraten zu duerfen.
Anthon fragte Papa ueber Skype, ob er um meine Hand anhalten darf, worauf Papa ihn sofort fragte: "Nur die Hand?!? Nehm doch die ganze!" Typisch Papa! :D



Also ging das Planen los, was gar nicht mal so schwierig war. Dadurch, dass unsere Familie weit weg waren, mussten wir alles alleine planen, was aber auch gut war. So konnten wir wirklich eine Hochzeit planen, wie WIR es wollten.



2 comments:

  1. This was fun to (try to) read! Frank was with me, so that helped with my German literacy. I like your Dad's comment "nur die Hand!" - sounds like he would get along well with my Dad's jokes!

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  2. WUNDERBAR!!! Und so ein schoenes Geschichte. Es hat alles geklappt, genauso wie ich mir dass vorgestellt habe. Nicht wahr? Wir freuen uns, ihr beiden als Familie zu haben. Bis bald.

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